Morgen Kinder wird's was
geben - Weihnachtslied
Original Text - Gedicht - Liedtext
Hier erhalten Sie das schöne bekannte Weihnachtsgedicht als Text in zwei Versionen. Einmal im Originaltext mit 7 Strophen zum Ausdrucken als Pdf und einmal mit 5 Strophen. Zudem etwas zur Entstehungsgeschichte und einer Inhaltsinterpretatio, tollen Links und Geschenk-Tipps mit Büchern und Noten.
Morgen Kinder wird's was geben
Die Weihnachtsfreude
Morgen, Kinder, wirds was geben!
Morgen werden wir uns freun!
Welche Wonne, welches Leben
Wird in unserm Hause seyn;
Einmal werden wir noch wach,
Heysa, dann ist Weihnachtstag!
Wie wird dann die Stube glänzen
Von der großen Lichterzahl!
Schöner, als bey frohen Tänzen
Ein geputzter Kronensaal.
Wißt ihr noch, wie vor’ges Jahr
Es am heil’gen Abend war
Wisst ihr noch mein Räderpferdchen?
Malchens nette Schäferinn?
Jettchens Küche mit dem Herdchen,
Und dem blankgeputzten Zinn?
Heinrichs bunten Harlekin
Mit der gelben Violin?
Wisst ihr noch den großen Wagen,
Und die schöne Jagd von Bley?
Unsre Kleiderchen zum Tragen,
Und die viele Näscherey?
Meinen fleiß’gen Sägemann
Mit der Kugel unten dran?
Welch ein schöner Tag ist morgen!
Neue Freude hoffen wir.
Unsre guten Eltern sorgen
Lange, lange schon dafür.
O gewiß, wer sie nicht ehrt,
Ist der ganzen Lust nicht werth.
Nein, ihr Schwestern und ihr Brüder,
Laßt uns ihnen dankbar seyn,
Und den guten Eltern wieder
Zärtlichkeit und Liebe weihn,
Und aufs redlichste bemühn,
Alles, was sie kränkt, zu fliehn.
Laßt uns nicht bey den Geschenken
Neidisch auf einander sehn;
Sondern bey den Sachen denken:
„Wie erhalten wir sie schön,
Daß uns ihre Niedlichkeit
Lange noch nachher erfreut?"
(vermutlich von Karl Friedrich Splittegarb, 1753–1802)
Morgen Kinder wirds was geben
Weihnachten
Morgen, Kinder, wird's was geben,
Morgen werden wir uns freun;
Welch ein Jubel, welch ein Leben
Wird in unserm Hause sein!
Einmal werden wir noch wach,
Heisa, dann ist Weihnachtstag!
Wie wird dann die Stube glänzen
Von der grossen Lichterzahl,
Schöner als bei frohen Tänzen
Ein geputzter Kronensaal!
Wisst ihr noch vom vorgen Jahr,
Wie's am Weihnachtsabend war?
Wisst ihr noch mein Reiterpferdchen,
Malchens nette Schäferin?
Jettchens Küche mit dem Herchen
Und dem blank geputzten Zinn?
Heinrichs bunten Harlekin
Mit der gelben Violin?
Wisst ihr noch den grossen Wagen
und die schöne Jagd von Blei?
Unsre Kleiderchen zum Tragen
Und die viele Näscherei?
Meinen fleissgen Sägemann
mit der Kugel untendran?
Welch ein schöner Tag ist morgen,
Viele Freunde hoffen wir!
Unsere lieben Eltern sorgen
Lange, lange schon dafür.
O gewiss, wer sie nicht ehrt,
ist der ganzen Lust nicht wert!
(Karl Friedrich Splittegarb, 1753–1802)
Musik anhören von Morgen Kinder wirds was geben
Auf youtube.com
Noten von Morgen Kinder wirds was geben
Auf Wikisource.
Über die Entstehung des Textes von Morgen Kinder wirds was geben
Das schöne Weihnachtslied "Morgen, Kinder, wird’s was geben" mit dem ursprünglicher Titel: Die Weihnachtsfreude, wird unter zwei Melodien verbreitet. Die Weihnachtsfreude besteht aus 7 Strophen und wird in abgewandelter Form nach Karl Friedrich Splittegarb verwendet. Dieses Lied war 1783 von Johann Philipp Kirnberger (1721–1783) und 1787 von Johann Friedrich Reichardt (1752–1814) vertont worden. Vertonungen von Splittegarbs neuem Text erschienen unter anderem 1809 in der Neuen praktische Singschule für Kinder von Carl Gottlieb Hering (1766–1853).
Über den Inhalt des Textes von Morgen Kinder wird's was geben
Wie der Titel Weihnachtsfreude uns schon verrät, geht es in dem Liedinhalt um Vorfreude. Ob der Verfasser, als er das Gedicht geschrieben hat, schon älter war und seine Geschwister an frühere Weihnachtsfeste erinnern möchte, können wir ahnen. Er schreibt: "Unsere lieben Eltern sorgen lange, lange schon dafür...". Die Erinnerung an frühere Weihnachtsfeste ist ebenso schön wie die Vorfreude auf die kommende Feier. Es werden Freunde erwartet, der Raum wird glänzen von den Lichtern. Welcher Art diese Lichter sind, wissen wir nicht. Zu dieser Zeit gab es bereits Öllampen, Bienenwachs-Kerzen oder vielleicht brannte ein Herdfeuer.
Vorfreude auf die Kinderstube, auf geimeinsame Rituale, Geschenke und Naschereien sind das Zentrale in diesem Weihnachtsgedicht. Ob es schon einen Weihnanchtsbaum gab, wissen wir nicht. In Goethes Leiden des jungen Werthers (1774) wird bereits von einem aufgeputzten Baum gesprochen. Auch von Lebensbäumen mit vergoldeten Nüssen liest man bei Johann-Heinrich Still (1740-1817).
Der Dichter fragt bewusst, wisst ihr noch wie's voriges Jahr am heilig Abend war, und dass man doch dieses schöne Erlebnis hochhalten solle. Dankbar sein den Eltern, dass sie sich so viel Mühe geben und alles, was sie kränkt fernhalten.
Womöglich kannte der Dichter die Zänkereien, die an solchen Feiertagen aufkommen können und mahnte, die Eltern damit zu verschonen. Stattdessen Liebe schenken und Zärtlichkeiten. Auch nicht neidisch sein auf die Geschenke anderer, sondern sich einfach an dem erfreuen, was man mit Liebe erhalten hat. Ein schöner Gedanke, denn sicher kennen die meisten Kinder das Gefühl, dass der Bruder oder die Schwester das schönere, das grössere Geschenk erhalten haben.
Der Inhalt könnte aktueller nicht sein, vergleichen wir doch ständig und werten auf oder ab. Die Welt ist voller Neid, Missgunst und Eifersucht. Statt wertschätzen, was da ist, wollen die meisten immer noch mehr. Neid ist das Gegenteil von Liebe. Das Gegenteil dessen, was wir an uns selbst an Stärken wertschätzen könnten. Das Gegenteil von Dankbarkeit.
(© Monika Minder, 11. Okt. 2021)
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